Hilfe ich brauche mehr Strom – Upgrade meiner Stromversorgung im Kastenwagen
Es ist ein grauer Regentag. Ich sitze am Laptop in meinem Vanoffice, draußen ist es kalt, weswegen seit den frühen Morgenstunden die Heizung läuft. Fürs bequemere Arbeiten habe ich einen 2. Bildschirm angeschlossen, das Licht brennt. All das braucht Strom. Und dieser Stromverbrauch bringt das aktuelle Setup meiner Stromversorgung im Wohnmobil an ihre Grenzen.
Aktuell habe ich eine 120 Ah Lithium Batterie, ein 170 Watt Solarpaneel auf dem Dach und noch ein 120 Watt Faltmodul. Doch die beiden Module bringen nichts, wenn die Sonne nicht scheint. Das schreit nach Erweiterung der Stromversorgung. Denn frei stehen und arbeiten müssen geht schlecht ohne die entsprechende Stromversorgung. Im Internet schaue mir verschiedene Optionen an. Ich könnte mir eine 2. Lithium Batterie anschaffen. Doch wohin damit. Im Batteriefach ist kein Platz mehr, da ist neben der Batterie noch der Wechselrichter verbaut. Und einfach so im „Keller“ verstauen finde ich nicht so prickelnd.
Wie wäre es denn mit einem dieser Powerstationen, von denen man derzeit so viel hört und sieht. Zuvor hatte ich schon einige Berichte über die Ecoflow Delta gesehen, die schaue ich mir mal genauer an. Nach einigen Pi x Daumen Kalkulationen entscheide ich, dass die Delta Mini von der Power her ausreichen würde.
Mein Verbrauch (unvollständige Liste)
Verbraucher | Verbrauch |
HP Nootebook | 25 W |
Macbook Air | 47 W |
Externer Bildschirm | 6 W |
Tischlampe | 3 W |
DJI Kamrea | 10 W |
Handy | 3 W |
Kamera Akku | 16 W |
Das passt auch eher vom Preis und vom Gewicht. Zudem kommt sie, im Gegensatz zu einer Batterie auch noch mit einem Wechselrichter, der mehr Kapazität hat, als mein bisheriger. Vielleicht kommt ja doch mal eine kleine Kaffeemaschine in den Van. Die Überlegung ist, die Powerstation für das Vanoffice zu nutzen, so dass die Aufbaubatterie nur noch für Kühlschrank, Heizung und das Bordlicht zuständig ist. Also nicht lange überlegt, und das Teil bestellt (ich hatte gerade meinen PKW verkauft, sonst könnte ich mir das gar nicht leisten).
Die Ecoflow Delta Mini
Die Ecoflow Delta Mini hat Ihren Platz jetzt unter dem Tisch, da stört sie nicht und ist in Reichweite der ganzen Verbraucher, die von ihr gespeist werden sollen. Der Wechselrichter kann bis zu 1400 W, kurzfristig sogar 2100W. Ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht. Ich benötige den Wechselrichter derzeit nur, um mein HP Notebook anzuschließen und um meine Kamera Akkus aufzuladen, dafür habe ich nur ein Ladegerät mit Netzstecker.
Die beiden USB-A Stecker sind in der Regel ausreichen, manchmal könnten es aber auch gerne zwei mehr sein. Der USB-C Ausgang hat genügend Power, um mein Macbook Air zu laden, da spare ich mir schon mal das Netzteil.
Geladen wird die Powerstation entweder über mein Faltsolarpaneel oder während der Fahrt über den Zigarettenanzünder im Cockpit. Bei unserem letzten Ausflug in die Sierra Norte hatte ich sie auf dem Campingplatz auch mal kurzfristig an die Steckdose gehängt. Da war sie ratz-fatz geladen. Wenn sie am Zigarettenanzünder hängt muss man schon einige Stunden fahren, bis sie wieder halbwegs geladen ist. Ähnlich langsam geht es über mein Solarpaneel.
Seit dem ich die Delta Mini habe kam ich allerdings Ernergiemässig noch nicht wieder in die Bredoullie. Wir hatten fast immer Sonnenschein, so dass meine Bordbatterie sehr gut über das Paneel auf dem Dach gespeist wurde. Parallel hing während der Bürozeiten die Delta Mini am Faltmodul, da kam zumindest immer etwas mehr rein, als raus ging.
Retter in der Not
Kürzlich kam ich allerdings doch in die Bredoullie. Ich sass bei der Arbeit, als plötzlich 2 SMSs rein kamen und zwar von meiner Alarmanlage: „Spannung unter 11.2 V. WiPro OFF!“ Oha, was war jetzt los? Kurz vorher hatte ich wieder die Delta Mini an das Solarpaneel angeschlossen. Das Kabel hatte ich durch das Fenster der Fahrertür geführt. Um das Fenster auf und zu zu machen, musste ich Zündung anschalten, in dem Moment ging auch das Licht an, welches ich am Vorabend bei der Ankunft nicht ausgeschaltet hatte. Ich vergaß, die Zündung wieder auszuschalten und so brannte für knappe zwei Std. das Licht. Das zwang die Starterbatterie in die Knie. Ein Starten des Vans war nicht mehr möglich. PANIK! Was jetzt?
Eigentlich geht ja immer etwas Strom von der Solaranlage auch in die Starterbatterie, das war auch der Fall, aber es reichte nicht. Genau an diesem Tag war es bewölkt. Dann kam mir die Idee, dass die Delta Mini vielleicht Starthilfe leisten könnte. Gott-sei-Dank hatte ich noch zwei Batterieklemmen. Schnell hatte ich mir einen Anschluss für den Zigarettenanschluss der Ecoflow gebastelt und an die Starterbatterie gehängt. Doch große Enttäuschung. Die Ecoflow hatte nicht genügen Power, um Starthilfe zu leisten. Aber es floss Strom, ein Zeichen, dass die Starterbatterie geladen wird. Und so war es auch, nach ca. 1 Std. war genügen Saft geflossen um den Van starten zu können.
War die Entscheidung richtig, eine Powerstation anstelle eine einfachen Lithiumbatterie zu kaufen?
Ich denke schon. So eine Powerstation biete doch einiges mehr an Flexibilität, als eine Batterie. Sie bringt gleich mehrere Anschlüsse mit, so kann sie mit raus ins Freie nehmen, z.B. zu einem Picknick. Bei Stromknappheit könnte ich sie z.B. mit in eine Bar nehmen und dort an die Steckdose hängen (vorher natürlich fragen). Eine Batterie könnte ich nicht einfach so unter den Tisch stellen, um meine Geräte dort anzuschliessen.
Ob allerdings die Kapazität der Delta Mini auch in den Wintermonate bei eingeschalteter Heizung ausreicht um mehrere Tage frei zu stehen und zu arbeiten, kann ich erst nächste Jahr sagen.