Nature First – verantwortungsvolle Naturfotografie

Für Natur- und Landschaftsfotografen gibt es nichts schöneres, als draußen in der Natur zu sein und zu fotografieren. Und natürlich zeigen wir auch gerne unsere Fotos und veröffentlichen sie in den unterschiedlichen Kanälen im Internet. Andere filmen sogar Ihre fotografischen Ausflüge und erreiche über Youtube noch mehr Gleichgesinnte und Interessierte. Das wiederum spornt viele andere an, hinaus in die Natur zu gehen, auf die Suche atemberaubender Landschaften.

Wird dadurch die Naturfotografie zu einer steigenden Belastung für diese wundervollen Gegenden, die wir so lieben und fotografieren? Ich weiß es nicht, aber ich mache mir so meine Gedanken. Einmal, weil ich nicht immer alleine losziehe. Als Tourguide für Fototouren geleite manchmal Gruppen von bis zu sechs Personen (meist sind es zwei bis vier) zu meinen Fotospots. Zum anderen verrate ich auch anderen Fotografen einige meiner erkundeten Locations.

Gerade, was das Teilen von Fotolocations angeht, scheiden sich die Geister bei den Fotografen. Einige geben grundsätzlich nicht preis, wo eine bestimmte Aufnahme gemacht wurde, andere wiederum sind da sehr großzügig. Warum auch nicht? Anderen Fotografen zu helfen, atemberaubende Aufnahmen zu machen?

Beide Standpunkte haben ihre Berechtigung. In der Erkundung einiger Locations steckt sehr viel Arbeit und Zeitaufwand. Verständlicherweise mag man diese nicht einfach so preisgeben. Andere wiederum sind wahre Natur-Paradiese, die noch relativ unberührt sind. Da ist es sogar wünschenswert, wenn diese Locations so weit es geht „geheim“ gehalten werden. Nature First – der Natur zuliebe.

Wenn jemand wirklich will, kann er durch Internetrecherche fast jede Location ausfindig machen. Prima, überhaupt kein Problem. Doch wenn es zu einfach gemacht wird, besteht die Gefahr, dass irgend wann die Massen einströmen, um ein Selfie für Ihren Instagram-Account zu schießen. Früher oder später wird das wohl fast überall passieren. Doch sollten wir versuchen, diesen Prozess so lange wie möglich aufzuhalten.

Ich halte es so, dass ich nur bestimmte Locations mitteile, andere wiederum verrate ich nur einem sehr kleinen Personenkreis und wiederum andere verrate ich Niemanden.

Aber es gilt nicht nur die Natur vor anderen zu schützen, sondern auch vor uns selbst. Wenn wir uns ausserhalb ausgetretener Pfade bewegen, sollten wir über die Beschaffenheit der Gegend informiert sein. Gibt es dort etwas besonders schützenswertes? Ist gerade Brutzeit? Welche Folgen könnte es für die Location haben, wenn ich mich dort aufhalte? In diesem Zusammenhang möchte ich auf die Allianz für verantwortungsbewusste Naturfotografie Nature First hinweisen. Sowie auf die Leave No Trace Prinzipien. Beides ist sehr inspirierend im Zusammenhang mit verantwortungsbewusstem Verhalten in der Natur.

Wie handhabt ihr dieses Thema. Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

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